Richtig reagieren

Es reicht das Wort, um bei vielen Pferdebesitzern Angstschweiß ausbrechen zu lassen: Hängerfahren. Wenn aber der Pferdehänger selber ausbricht ist gute Reaktion gefragt. Denn manchmal kann man dies trotz vorsichtiger Fahrweise nicht vermeiden.

Gerät ein Hänger ins Schlingern kann sich das schnell zu einer wirklich großen Gefahr aufschaukeln – denn nicht nur der Hänger kann dabei umfallen, sondern es besteht auch die Möglichkeit, dass sich das ganze Gespann überschlägt. Die Gründe sind vielfältig: Überhöhte, beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit ist wohl die Hauptursache. Seitenwind oder kritische Straßenverhältnisse wie Kurven oder Gefälle oder Spurrillen tragen ebenso zur Schlingerneigung bei wie zu wenig Reifendruck oder kaputte sowie nicht vorhandene Stößdämpfer.

Dieses Gefahrenzeichen finden man häufig an Strecken mit Gefälle und/oder starkem Seiten wind. (© Wikipedia)

Dieses Gefahrenzeichen finden man häufig an Strecken mit Gefälle und/oder starkem Seiten wind. (© Wikipedia)

Sieht man sich in Foren um – vom Caravaning bis zum Pferdesport – merkt man, dass vielfach eine falsche Ansicht übers richtige Verhalten herrscht, wenn der Hänger ins schlingern oder Schleudern gerät. Vom Geradeziehen durch Beschleunigen ist man nämlich abgekommen. Man soll im Gegenteil, sogar bremsen, wie beispielsweise der TÜV Süd erklärt: „Die Alarmlampen sollten beim Fahrer angehen, wenn der Hänger leicht schlingert, obwohl es keine Lenkbewegungen gibt. Hier gilt Tempo reduzieren, dann beruhigt sich das Gespann wieder. Kritischer wird es, wenn sich die Schlingerimpulse vom Anhänger auf das Zugfahrzeug übertragen. Jetzt gilt: Lenkrad gerade halten und kurz, aber kräftig auf die Bremse treten.“

Dass das kein Quatsch ist bestätigt die neue Technik: Autos mit eingebauter Gespannstabilisierung erkennen ein Schlingern des Anhängers frühzeitig und bremsen dann automatisch, bis das Gespann sich wieder beruhigt hat. Wer mehr Sicherheit gewinnen will bucht am besten ein spezielles Fahrtraining. Der ADAC bietet bundesweit an verschiedenen Orten – in Zusammenarbeit mit Vereinen oder Verbänden auch gezielt für Pferdeanhänger – Kurse an.

Hier noch ein paar Videotipps zum Thema:

  • Dieser Fahrer entschied sich fürs Beschleunigen statt zu bremsen.
  • Wer immer schon mal wissen wollte, wie es im Pferdehänger zugeht, ohne sich selber in Gefahr zu begeben, kann sich diesen Ausschnitt aus einem Hänger-Sicherheitstraining ansehen.
  • So eng kann ein Minirock nicht sein, dass man nicht doch die passende Sitzposition fürs Fahren eines Gespanns findet: Ein schöner Zusammenschnitt eines Kurses zur Fahrsicherheit.
  • Dieses Video enthält zwar auch ein paar überflüssige Jungs-Spielereien, wie den Flug über die Rampe, ansonsten kann man aber viele der gezeigten Gefahrensituationen auf Pferdehänger „umlegen“.