Zweimal Ploppen, in der Sekunde danach ein lautes Stöhnen – das alles direkt unterhalb des Bürofensters, Schrecksekunde und Kolik-Kopfkino inklusive. Und dann beim Blick auf den Paddock: Luft einsaugen, anhalten, und mit einem leisen Oooooohhhhhhhh wieder ausströmen lassen. Mit einem ganz leisen, fast nicht hörbaren Oooooohhhh, denn ich wollte …
… die Mädels nicht aufwecken, die sich, an einem der letzten wirklich warmen Tage anscheinend nahezu gleichzeitig, zum Spätvormittagsnickerchen hingelegt hatten. Wobei wiegesagt das Ploppen und das Stöhngrunzen eher für ein Hinschmeißen sprachen. Die eigentliche Show aber war wie sie lagen – hintereinander, auf einer nahezu perfekten Zirkellinie. Abteilung: Pennen, marsch!
Man möchte ihnen stundenlang dabei zuschauen, genau wie schlafenden Kindern, Katzen und Hunden – so herzallerliebst. Während das bei Katzen, Hunden und Kindern oft ganz gut funktioniert, ist das Zeitfenster bei Pferden kleiner. Viel kleiner! Vor allem wenn sie auf der Seite liegen hat man in der Regel nur wenige Minuten, bis der Zuschau-Spaß vorbei ist.
Dafür können viele Pferde noch etwas, das man mit nur einer Katze, einem Hund oder einem Kind nicht erlebt. Ich nenne es das Pferde-Schlaf-Ballett. Sie schaffen es öfter mal sich auf eine Art und Weise schlafend zu positionieren, die einem das Herz schier aus der Brust springen lässt, so niedlich ist es. Löffelchen liegen beispielsweise kann meine eine Stute gut.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie nahe Pferde oft beieinander liegen, auch wenn wirklich viel Platz ist. Und so langsam wissen wir auch mehr über des Schlaf der Pferde an sich. Ob die Pferde in ihren REM-Phasen auch träumen, und wenn ja wovon, da wird die Forschung wohl noch eine ganze Weile brauchen. Bis dahin beobachten wir also weiter fasziniert, wie sie im Schlaf austreten, einen Sprung machen, grunzen oder wiehern.