Bevor der Mensch fliegen konnte, hielt er das Reiten für einen geeigneten Ersatz. Der militärische Führer Xenophon schrieb dazu etwa 400 Jahre vor unserer Zeitrechnung: „Denn was den Wunsch betrifft, dass man Flügel bekommen möchte, so gibt es keine menschliche Tätigkeit, die dem mehr entspräche.“*
Und tatsächlich weiß man heute, dass die beiden Sportarten eine ganze Menge Gemeinsamkeiten aufweisen. Zunächst einmal: Widersprechen Sie nicht beim Punkt „Sport“, denn es handelt sich bei beidem um durchaus sportliche Betätigungen, bei denen es unterschiedliche Wettbewerbe zu bestreiten gibt und von denen eine sogar olympisch ist. Außerdem: Sowohl beim Reiten als auch beim Fliegen
- ist die Belastung für den Körper zwar relativ statisch beziehungsweise isometrisch; allerdings wird der ganze Körper angesprochen.
- wird die Körperbeherrschung trainiert, denn Arme und Beine müssen oft verschiedenen Bewegungsrhythmen folgen.
- braucht es eine gewisse Portion Mut.
- geht es nicht gut, wenn man dabei sein Hirn nicht einschaltet.
- ist das nötige Drumherum meist recht schweißtreibend (Pferde putzen, Flieger schieben; manchmal auch umgekehrt).
- erlebt man dreidimensionale Bewegungsimpulse.
- sind einzigartige Naturerlebnisse möglich.
Doch zurück zum Titel des Beitrags: Sport ist ja bekanntermaßen nicht nur dazu da, sich sportlich zu betätigen, sondern die „gesellschaftliche“ Komponente ist nicht zu unterschätzen. Jeder kennt jemanden, der nur ins Fitnesscenter geht, um da jemanden kennenzulernen. Unter dem Aspekt gibt es für jedes Geschlecht Sportarten, die in punkto Partnersuche besser oder schlechter sind.
Wenn es danach geht, wo man als Mann oder Frau die größte Auswahl hat, dann sollten Männer reiten und Frauen Segelfliegen. Diese Sportarten sind fürs jeweils andere Geschlecht „a gmaade Wiesn“ wie man bei uns in Bayern sagt. Heißt: Der Frauenanteil unter Reitern und der Männeranteil bei den Fliegern ist jeweils überproportional hoch im Vergleich zum Bundesdurchschnitt.
In diesem Sinne … einen wunderschönen Valentinstag! Und wenn es erst 2016 einer wird.
* Der Traum vom Fliegen in der Antike, Karin Luck-Huyse, Franz Steiner Verlag, 1997, Seite 202