Was für ein Mist (5)

Parasiten, Sand, Ernährungsprobleme und diverse Erkrankungen wie Durchfall oder Verstopfung waren schon Teil der bisherigen Beiträge der Artikelserie zum Thema Pferdeäpfel. Doch die Haufen mit dem witzigen Namen haben noch mehr Geschichten über die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Vierbeiner zu erzählen.

Wie der Kotabsatz selbst funktioniert, kann eine ganze Menge Informationen beinhalten. Denn auch das Absetzen der Pferdeäpfel kann mit Schwierigkeiten verbunden sein oder auf Probleme hinweisen.

Sie können beobachten, wie lange und auf welche Art das Pferd Kot absetzt. Dauert es länger, bis das Pferd eine Position zum Äpfeln findet, kann dies auf Stress mit dem Kotabsatz hindeuten. Schmerzen können beispielsweise entstehen, wenn der Kot zu trocken ist oder das Pferd Schwierigkeiten beim Aufwölben des Rückens und Abkippen des Beckens hat. Dies kann von Rückenverspannungen oder Blockierungen kommen und sogar ein unpassender Sattel kann entspanntes Äpfeln beim Reiten erschweren. Es gibt Pferde, die beim Äpfeln sogar stöhnen. Auch dies kann auf schmerzhafte Zustände hinweisen.

Bei Schimmelmelanomen im Mastdarm oder am After kommt es ebenfalls häufiger zu Problemen mit dem Kotabsatz, der mit Hilfe von Futterzugaben erleichtert werden kann. Ein gestörter Kotabsatz liegt auch dann vor, wenn ein Pferd in kürzeren Abständen unter dem Reiter äpfelt. Die Ursache kann Stress oder Überforderung sein. Dass die Haufen dann weniger geformt sind, ist allerdings normal, denn dann hatte der Darm nicht genügend Zeit, dem Nahrungsbrei ausreichend Flüssigkeit zu entziehen.

Auf alle Fälle kann es nicht schaden, die Hinterlassenschaften des eigenen Pferdes im Auge zu behalten. Es kann helfen, schwerwiegende gesundheitliche Probleme nicht zu übersehen oder frühzeitig zu erkennen. Man kann schnell reagieren, wenn Probleme auftauchen und wertvolle Hinweise auf die mögliche Ursache erhalten.

Im Winter gehen die Vögel massiver an die Haufen um etwas darin zu finden, was nicht gut verdaut wurde, als im Sommer, wenn sie sich bei der Nahrungsbeschaffung leichter tun. (© C. Götz)

In diesem Beitrag habe ich einen Fall von mehreren Verstopfungskoliken in Folge wegen eines fehlenden Salzlecksteins beschrieben und hier ging es darum, wie sich Stroh bei Kotwasser positiv auswirken kann.

Ob man das Pferd unter dem Sattel in der Bewegung äpfeln oder dafür stehenbleiben lassen sollte habe ich in diesem Beitrag diskutiert.

Im nächsten Beitrag geht es abschließend um das – immer noch – große Geheimnis des Darmmikrobioms.