Schön, wenn das beim Reiten einer Zirkellinie passiert; es ist aber nicht das, was ich gerade meine. Ich freue mich immer wie ein Schnitzel, wenn ich merke, dass Dinge, die für mich funktionieren oder die ich gut finde, mit anderen Sachen, die ich neu kennenlerne ganz wunderbar zusammenpassen.

Ich hätte den Beitrag auch mit der Frage beginnen können, was eine Seerose, ein Stabilitätstrainer, ein altes Bettsofa, ein Podest und ein kleiner gelber Ball gemeinsam haben? Also, das ist so …

Die Arbeit mit dem Podest ist der eigentliche Aufhänger für diese Geschichte: Meine Stute liebt es, und besonders gerne dehnt sie sich darauf nach dem Reiten. Vor einigen Monaten hatte sie sich leicht an einer Hinterhand verletzt und ich wusste, dass ihr eine Behandlung gut tun würde. Aus einer Eingebung heraus, bot ich ihr nach einem Spaziergang an, sich aufs Podest zu stellen. Was dann kam, war faszinierend: Sie stellte sich darauf, änderte noch einmal ihre Position und lenkte ihre Aufmerksamkeit nach innen. Nach kürzester Zeit zeigte sie alle Anzeichen der Entspannung (vibrierende Unterlippe, Lecken, Abkauen, Gähnen), die auch bei einer Behandlung eintreten. Nach einigen Minuten stieg sie vom Podest spürte in ihren Körper, stieg erneut hoch und suchte sich eine etwas andere Position als vorher. Dann begann der Prozess erneut. Sie behandelte sich selbst. Mit Erfolg übrigens, wie man am nächsten Tag deutlich sehen und spüren konnte.

Vor wenigen Wochen habe ich die Balance-Pads kennengelernt, mit denen man die Pferde genau so arbeiten lassen kann. Ich habe sie in den letzten beiden Beiträgen vorgestellt. Bevor ich die Balance-Pads bestellt habe, machte ich einen Versuch mit einem Schaumstoff aus einem alten Bettsofa, den ich sonst üblicherweise zum Wässern der Hufe vor dem Ausschneiden nutze: Grundsätzlich kann man auch so etwas für diese feinen Mobilisierungen der Faszien benutzen, effektiver sind aber die echten Stabilitätstrainer.

Und die Seerose steht – nicht zuletzt – für eine typische Übung des amerikanischen Körpertherapeuten Milton Trager. Sie ist, wie alles an seiner Gymnastik sehr fein, sehr minimalistisch und dabei extrem effektiv. Hier habe ich darüber geschrieben. Wer sie ausprobiert kann noch besser verstehen, wie es den Pferden auf den Pads geht.

Vier von fünf Dingen, mit denen sich mal wieder ein Kreis für mich geschlossen hat. (© C. Götz)

Zu den Pads hatte mich der eingangs erwähnte kleine gelbe Ball geführt, den ich seit einiger Zeit nutze, um meine Plantarfaszie frei von Verspannungen zu halten, was bei mir wegen struktureller Schäden hilfreich ist. Warum genau das für die meisten Menschen speziell im Sattel ebenfalls sehr hilfreich ist beschreibe ich im nächsten Beitrag.