Was hat die Benutzung von Kondomen mit der Verschnallung von Reithalftern gemeinsam? Die Antwort ist: Noch nichts – aber vielleicht bald.

Ein amerikanischer Psychologieprofessor wollte seine Studenten dazu bringen, beim Sex Kondome zu benutzen. Nach einigen Fehlversuchen stellte er fest, dass die erfolgreichste Möglichkeit, die Studenten zum Einsatz von Kondomen zu bringen, darin bestand, einige von ihnen zu Botschaftern zu machen. Diese mussten dann für Kondome werben, obwohl sie selber (noch) keine benutzten. Mit dem überraschenden Effekt, dass sie anfingen, Kondome zu verwenden, um sich nicht als Heuchler zu fühlen.

Der Erfolg dieser Methode konnte auch auf andere Dinge übertragen werden – Sonnencreme etwa. Warum also nicht Botschafter für die korrekte Verschnallung von Reithalftern schaffen? Wie das geht? Damit dieser Kniff mit der kognitiven Dissonanz – oder einfacher ausgedrückt: dem schlechten Gewissen – funktioniert, müssen die Botschafter glauben, dass Ihr Tun richtig und wichtig ist und von anderen als solches erkannt wird, so die Forscher.

Wie bei den Kondomen und der Sonnencreme braucht es auch bei den Reithalftern folgende zwei Dinge: Die Botschafter sind grundsätzlich der Überzeugung, dass es wichtig ist, das Reithalfter locker genug  zu verschnallen (sodass mindestens zwei Finger zwischen Nasenriemen und Nasenbein passen), wie FN und FEI es in ihren Regelwerken festgeschrieben haben. Sie wissen auch, dass die Zwei-Finger-Regel von Bedeutung ist, weil nur so das Pferd ebenfalls locker sein kann. Denn über das Kauen lockern sich Muskeln im ganzen Körper. Mehr darüber hier.

Zwei Finger für besseres Reiten. Werden Sie Botschafter für die Zwei-Finger-Regel und vergessen Sie diese Umfrage nicht. (© C. Götz)

Und da immer mehr Menschen all das wissen und vertreten, funktioniert auch der zweite Faktor, dass eigenes Zuwiderhandeln nicht gut ankäme. Wenn Sie ein Botschafter für die Zwei-Finger-Regel sein möchten, schicken Sie beispielsweise einfach diesen Artikel weiter oder drucken ihn aus und hängen ihn im Stall auf. Denn Sie werden nicht nur den Pferden etwas Gutes tun. Sie werden auch selbst ein entspanntes Pferd haben und dadurch mehr Spaß beim Reiten.

Wer diesbezüglich noch mehr tun möchte, nimmt bis zum 22. Februar an dieser Umfrage der FN teil. Und machen Sie an der Stelle weiter, wo gefragt wird, ob man noch mehr Fragen beantworten möchte.