Züchterweisheiten

Ich finde es immer wieder spannend, wenn ich in Sachen Pferdewissen auf Neues stoße. Witzige und spannende Weisheiten über die Zusammenhänge von Aussehen und Eigenschaften von Pferden kommen für mich immer wieder aus der Zuchtecke. Wussten Sie zum Beispiel, was Leistungsohren oder grüne Beine sind?

Grüne Beine werden so genannt, wenn die Röhrbeine bei Braunen nicht ganz schwarz sind. (© C. Götz)

Grüne Beine sind, laut dem Hannoveraner Verband, „nur bei braunen Pferden erkennbar und bezeichnen das Phänomen, dass schwarze Beine verwaschen, also ohne klar erkennbare Kontur, in das Deckhaar übergehen“. Grün heißen sie, weil die hellen Haare in der Sonne oft wie Messing gelblich-grün schimmern, vor allem, wenn sie nass sind. Ich habe viel Unterschiedliches zu grünen Beinen gehört: Hierzulande bringt man sie oft mit der Härte in Verbindung, die Vollblüter mitgeben. Wahrscheinlich weil bestimmte Vollblutlinien sie in die Warmblutzucht bringen. Man findet sie auch häufig bei Arabern und Quarter Horses, in der Regel bei Hell- oder Rotbraunen.

Ein dreifarbiger Schweif. (© C. Götz)

Dreifarbige Schweife sind ein recht unbekanntes Phänomen. Mir sagte eine Pferdekennerin aus Norddeutschland, bei einem Pferd mit einem dreifarbigen Schweif wüssten Züchterinnen* gleich, dass der springen kann. Zumindest bei den wenigen Pferden, bei denen ich diese Art Schweif gesehen habe, hat es gestimmt. Ich kenne das Phänomen nur bei Braunen – gerne auch solchen mit grünen Beinen.

Die Ohren von Fohlen sehen oft sehr lang aus. Leistungsohren sind aber auch beim erwachsenen Pferd noch überdimensioniert. (© C. Götz)

Leistungsohren nennen vor allem Trakehnerzüchterinnen, aber inzwischen auch viele andere Züchterinnen sehr lange Ohren, die häufig ganz entspannt zur Seite „hängen“. Die Züchterinnen sehen in den langen Schlappohren häufig ein Zeichen für Rittigkeit und Leistungsbereitschaft des Pferdes.

Falls Sie noch mehr haben, lassen Sie mich gerne teilhaben!

* Ich habe mich für diese Form des Genderns entschieden.