Eine Studie zum Thema Sitzasymmetrien beim Dressurreiten kommt zu dem Ergebnis, dass es kein Ergebnis gibt. Oder, mit den Worten der britischen Forscherinnen: Es scheine keinen Einfluss der untersuchten Füßigkeit auf die Haltungsasymmetrie im Sattel zu geben. Die Forschung solle andere Faktoren in Betracht ziehen, …
… um Reiterinnen* dabei zu unterstützen, symmetrischer zu werden.
Erst einmal zur Füßigkeit: Es geht darum, mit welchem Fuß wir bevorzugt einen Ball schießen, uns vom Gehen ins Laufen oder zu einem Sprung abdrücken und auf welchem Bein wir besser balancieren oder eine Drehung machen können. Der in der Studie verwendete WFQ-R-Test (Waterloo Footedness Question-Revised) ist ein wissenschaftlich anerkannter Fragebogen.
Dann wurde auf einem Reitsimulator im Trab geprüft, ob es Zusammenhänge zwischen der Füßigkeit und Asymmetrien im Sattel gibt. Danach wird zwar durch die Füßigkeit häufig mehr Gewicht auf einen Bügel gebracht, aber das hat laut Studie keine messbare Auswirkung auf das Reitergewicht im Sattel.
Am spannendsten fand ich, dass laut Studie 60 Prozent Merkmale eines Beckenschiefstandes aufwiesen. Das sind Zahlen, die ich auch in meinen Kursen zur Verbesserung des Reitersitzes beobachte. Diese Schiefen wiederum sind meiner Erfahrung nach ein wichtiger Störfaktor bei der Fähigkeit, im Sattel symmetrisch agieren zu können.
Mehr zu Füßigkeit und Händigkeit bei Pferd und Mensch in diesem Artikel. Ein ganz persönliches Fußproblem habe ich in diesem Artikel beschrieben. Und diese Studie, dass Gymnastik Reiterinnen mehr Symmetrie im Sattel verschafft, fand ich ebenfalls berichtenswert.
* Gendern? Deshalb!