Schwitzen ist im Winter und jetzt im Übergang oft ein Problem – es lässt sich nicht immer vermeiden. Vor allem nicht geschorene Pferde schwitzen an milden Wintertagen und bei steigenden Temperaturen im ausgehenden Winter und beginnenden Frühling oft an Brust und Hals. Dann ist es gut, sie wieder trocken zu bekommen und die Thermoregulation des Fells wieder herzustellen.
Früher hat man verschwitzte Pferde mit einem Strohwisch (bzw. mehreren) abgerieben. „Nach jedem Schwitzen werden sie mit Strohwischen oder mit einem Lappen abgerieben“, steht zum Beispiel noch im 1918 erschienenen Buch „Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft“ (Parey Verlag).
Eine Handvoll Stroh wurde dafür zu einem handlichen Paket gefaltet und verdreht, sodass man es wie einen Striegel in der Hand halten konnte. Heute bekommt man solch langes Stroh nicht mehr, Grunds sind die gespritzten Halmverkürzer und die kurzhalmigeren Sorten.
Aber man kann auch mit einer Mischung aus kürzerem Stroh und grobstängeligem Heu einen schönen Strohwisch zusammendrehen (mittleres Bild). Ich nutze das lieber als ein Handtuch, denn ich finde es saugt erstens besser und ich muss zweitens nicht dauernd waschen.
Außerdem verhindert das Abreiben mit dem Strohwisch, dass das Fell nach dem völligen Abtrocknen verklebt. Das erhält seine natürliche Funktion zur Wärmeregulation.
Traditionell wurden Massagen mit Strohwischen auch verwendet, um bei einer leichten Kolik Erleichterung zu verschaffen. Der Grund: Sie können helfen, den Kreislauf und die Darmtätigkeit anzuregen und/oder die Bauch- und Rückenmuskeln zu entspannen.
Um die Beschaffenheit des Pferdeschweißes geht es unter anderem in diesem Artikel.
Aber nicht nur die Pferde kommen im Übergang leichter zum Schwitzen. Deshalb hier noch einmal der Link zum Artikel über den reiterlichen Schweiß.
Mitte März 2018 gab es bei uns einen krassen Wintereinbruch und damit diesen Artikel zum Thema Fellwechsel.
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