Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter und gefühlt haben wir derzeit 95 Prozent Luftfeuchtigkeit – fast wie in den Tropen, nur leider rund 20 Grad kälter. Meine Motivation, derzeit aufs Pferd zu steigen schwindet bei dieser Witterung erfahrungsgemäß, mit jedem Jahr, das ich an Lebenserfahrung dazugewinne, nahezu exponentiell. Allerdings habe ich durchaus Motivation, mich an der frischen Luft zu bewegen – selbstverständlich mit Pferd …
… ich gehe also im Moment viel mit den Pferden spazieren. Denn erstens tut mir das gut: Es stärkt mein Immunsystem, lockert meine Muskulatur und unterstützt mich beim Halten meines Gewichts. Zweitens friere ich beim Spazierengehen nicht so leicht wie im Sattel und drittens kann ich das Pferd dennoch mit Seitengängen, Übergängen und anderen Bodenarbeitslektionen wie wechselnden Führpositionen gymnastizieren und beschäftigen – also körperlich und geistig auslasten.
Unsere Motivation bestimmt unser Handeln. Passt unser Handeln zu unserer Motivation sind wir zufrieden. Meine Motivation ist es, dass ich mit meinen Pferden schöne Momente erlebe, mich entspanne und immer noch dazulerne. Das schaffe ich auf vielfältige Weise. Ich habe gemerkt, je bewusster mir meine Motivation ist, umso leichter fällt es mir, die Ziele, die dahinterstehen, gelassen und dennoch zielstrebig anzugehen.
Irgendeine Motivation brauchst du, sagte ich neulich zu einer Freundin, als diese mir von ihren Abnehmwünschen berichtete. Sie sagte, sie wolle auf dem Pferd wieder besser aussehen. Und das ist eine sehr sinnvolle und effektive Motivation, wie ich finde.
Motivation ist also nicht das Ziel, aber sie wird helfen, uns dorthin zu bringen. Motivation ist der Motor, der uns auf dem Weg zu einem Ziel in Gang hält, uns hilft, bei der Sache zu bleiben. Fällt sie weg, wird es mühsam. Um beim Abnehmen zu bleiben: Zehn Kilo weniger sind das Ziel. Die Motivation ist beispielsweise, wieder in eine einzige Kleidergröße zu passen und nicht oben eine 42 zu brauchen und unten eine 38.
Um wieder aufs Reiten zurückzukommen: Das Ziel ist es, irgendwann eine S-Dressur, eine Piaffe, Passage oder eine Vielseitigkeit zu reiten. Die Motivation ist, kleine Erfolge zu spüren: dass die Übergänge vom Trab zum Schritt zum Halten immer besser klappen oder vom versammelten Trab zu Trabverstärkungen, dass erste Sprünge über kleine Baumstämme oder ein Wasserdurchritt im Schritt gelingen.
Überprüfen und optimieren Sie Ihre Motivation, in der kalten Jahreszeit zum Pferd zu fahren und überlegen Sie sich, wie das, was Sie dort machen, optimal zu ihren Zielen passt.
Mehr Tipps für die kalten Tage im Sattel und knackige Pferde finden Sie in diesem Beitrag. Eine ganz andere Lösung, wie sich Kälte auf dem Pferd leichter aushalten lässt, verrate ich hier.