Jetzt: Brennnesselsamen sammeln

Bei uns ist heuer alles zwei Wochen später dran. Deshalb kam ich auch erst die Tage dazu, Brennnesselsamen zu sammeln. Die Samen sind zwar teilweise noch grün – aber das ist kein Hindernis. Trocknen muss man ohnehin alle, auch die schon gelb-bräunlichen. Hier eine einfache Technik zum Sammeln …

Was die Brennnessel grundsätzlich kann, habe ich in diesem Beitrag beschrieben. Und in diesem Beitrag bin ich auch bereits auf den Umgang mit den Samen eingegangen und warum auch diese bei Pferden so wertvoll sind. Inzwischen habe ich noch eine andere Erntetechnik entwickelt, und die möchte ich heute beschreiben.

Perfekt zur Ernte sind diese Brennnesselsamen. (© C. Götz)

Ich nehme eine Wanne oder einen Korb aus Kunststoff. Wichtig ist nur, dass es keine Löcher oder sonstige Ritzen gibt. Dann brauche ich noch Gummihandschuhe – das war’s. Nun einfach zur nächsten Brennnesselstaude gehen, bei der man sicher sein kann, dass sie kein Spritzmittel oder Autoabgase abbekommen hat. Und trocken sollte es am Erntetag natürlich sein. Derzeit muss man schon fast bis mittags warten, damit kein Tau mehr an den Pflanzen ist.

Ich stelle das Gefäß neben den Pflanzen auf den Boden, biege den Stängel um und streife die Samenstände mit der anderen Hand in den Korb. Die meisten Samen hängen ohnehin im oberen Drittel der Pflanze. Den Rest lasse ich stehen, dann haben andere auch noch was davon.

Nun habe ich eine Mischung aus losen Samen, noch zusammenhängenden Samenständen und einigen Blättern im Korb. Die größten Blätter sortiere ich noch aus. Dann breite ich alles auf Backblechen aus und lasse die Samen im Ofen bei geöffneter Tür bei Umluft einige Stunden trocknen. Wichtig ist, dass es im Backofen keinesfalls mehr als vierzig Grad warm wird.

Brennnesselsamen enthalten ungesättigte Fettsäuren, Öl, Schleimstoffe, Carotinoide und Vitamine. (© C. Götz)

Schöner ist es natürlich, wenn man keinen Ofen braucht und die Pflanzen im Freien trocknen lassen kann. Das habe ich dieses Jahr aber wegen des Wetters nicht geschafft.

Die Samen bewahre ich im Haus luftig verpackt in einer Papiertüte auf. Das eine Pferd bekommt sie jetzt als vierwöchige Kur für den Fellwechsel, das andere immer im zeitigen Frühjahr ins Kraftfutter.