Rezension: Dressurdynamik

Mal wieder eine Übersetzung aus dem Englischen, aus den USA, dem Mutterland des Dressurreitens … Nein, ich mach natürlich nur Quatsch. Fakt ist: Die US-Amerikaner haben uns in Sachen Leichtigkeit auf dem Pferd vor allem im Springen immer wieder begeistert. Und so wundert es nicht, …

… dass auch Dressurdynamik* von Beth Baumert** sich darauf fokussiert, wie Pferd und Reiterin eine Einheit werden können. Mit gefällt das Buch recht gut: Es ist mir – inhaltlich und in der Umsetzung – sehr nah, wie Leserinnen*** meines Blog feststellen werden, wenn sie es kaufen. Die Bedeutung, die der Sitz für die Autorin hat, die Art und Weise, wie sie reiterliche Techniken vermittelt, und das Gefühl das dahintersteht, mag ich.

© Beth Baumert, Dressurdynamik, Kosmos Verlag 

Was erwartet die Leserinnen? „Didaktisch vorbildliches Trainingsbuch“, schreibt der Verlag. Stimmt, sage ich. Allerdings nur, wenn Sie sich darauf einlassen wollen, das Reiten mal mit ganz anderen Begriffen und Bildern, als im „handelsüblichen“ Reitsport gängig, erklärt zu bekommen.

Ein tolles Buch, für alle, die ernsthaft daran interessiert sind, ihr Reiten zu verbessern. Eine wertvolle Lektüre, für alle, die offen sind, Althergebrachtes neu zu entdecken. Auch ich habe aus dem Buch den einen und anderen Tipp, einige innere Bilder und ein paar entzückende Anekdoten mitgenommen.

Ich habe natürlich auch ein paar Kritikpunkte – klar, ich bin quasi ein berufsmäßiges Fehlersuchprogramm. Aber ehrlich gesagt hat das, was mich in dem Buch gestört hat, mich so zum Nachdenken angeregt, dass es mir neue Erkenntnisse beschert hat. Ich will also diesbezüglich nicht meckern.

* Dressurdynamik – Zwei Körper in Harmonie, Kosmos Verlag, 240 Seiten, 38,– Euro 

** Die Dressurreiterin und -trainerin Beth Baumert bildet in ihrem Stall in Connecticut, USA, Menschen und Pferde bis Grand-Prix-Niveau aus. Zudem ist sie langjähriges Redaktionsmitglied der Reitzeitschrift Dressage Today, sowie Präsidentin des US-amerikanischen Fachverbands „The Dressage Foundation“.

*** Gendern? Und zwar deshalb. In diesem Zusammenhang noch ein Wort zum oben rezensierten Buch: Ich finde es arg peinlich, dass der Verlag die Übersetzerin als „Übersetzer“ bezeichnet. Diesen vermeintlichen Mann lässt er dann erklären, dass „aus Gründen der Einfachheit und Lesbarkeit“ nur die männliche Form „der Reiter“ verwendet wird.