Das Reiterin*-Pferd-Gewichtsverhältnis berechnet man, indem man das eigene Gewicht durch das Gewicht des Pferdes je 100 kg teilt. Bei 80 kg (73 kg Mensch plus Kleidung und Sattel) geteilt durch 5 (wenn das Pferd 500 kg wiegt) sind das 16 Prozent seines Körpergewichts.
Wer das Gewicht seines Pferdes nicht weiß und es nicht so schnell auf eine Waage bekommt, kann es so berechnen.
Aber wie gesagt, es gehört mehr dazu als die reine Kilo- oder Prozentangabe, wenn man sich anschaut, was das Gewicht im Sattel mit den Pferden macht. Ich habe diesbezüglich auch schon ein paar Artikel veröffentlicht. Hier die Top-Sieben-Beiträge rund ums Gewicht im Sattel:
- Die drei häufigsten Fehleinschätzungen in Sachen Reitergewicht erkläre ich in diesem Artikel.
- In diesem Artikel schreibe ich über die Zehn-Prozent-Klausel und wie sie entstanden ist.
- Wichtiger als das Gewicht ist, dass Mensch und Pferd biomechanisch harmonieren. Was damit gemeint ist, habe ich hier beschrieben.
- Damit das funktioniert muss außerdem eine exterieurbedingte Kompatibilität vorliegen.
- Ändert sich der Druck unter dem Sattel, wenn Männer oder Frauen reiten? Eine Studie sagt: Nein.
- Zwei persönliche Beispiele in Sachen Gewicht im Sattel lesen Sie hier.
- Überraschung: Die meisten Reiterinnen finden sich zu dick. Das zeigte eine aktuelle Studie.
Meiner Erfahrung nach macht es einen immensen Unterschied, wie man das Pferd mit seinem (gegebenenfalls ebenfalls etwas höheren) Gewicht belastet. Ob man nur in der Bahn Dressur reitet – vielleicht sogar noch schlecht, mit dem Pferd auf der Vorhand, ohne Selbsthaltung, ob man viel ins Gelände geht und das Pferd am langen Zügel sein Gleichgewicht finden lässt, ob man regelmäßig trainiert oder nur am Wochenende knattern geht, ob man ein junges Pferd langsam aufbaut oder meint, der Nachwuchs könne einen sofort genauso gut tragen, wie es der Rentner nach jahrelanger Vorbereitung getan hat. Ich schreibe das so plakativ, weil ich leider jedes der Negativbeispiele selbst mitbekommen habe.
Dennoch: Pferde können, ein entsprechendes Exterieur und korrektes Training vorausgesetzt, mehr Gewicht tragen als sich vielfach in den Köpfen festgesetzt hat. Nur: Je schwerer man selber ist, umso stärker müssen die Punkte „Exterieur“ und „korrektes Training“ beachtet werden.
* Bei dieser Art zu Gendern sind auch Männer gemeint. Ich mache das seit diesem Ereignis.