Als ich vor einigen Jahren die ersten eindeutig übergewichtigen Pferde auf internationalen Vielseitigkeitsbewerben sah, war ich wirklich geschockt. Ich hätte niemals gedacht, dass man ein Pferd fett gefüttert bekommt, das diese Art Leistungstraining durchläuft. Deshalb ist folgende neue Studie …
… für mich auch keine Überraschung: Forscherinnen* in den USA prüften bei einem nationalen Jagdspringturnier für Ponys der USEF (siehe Foto unten) den Body Condition Score (BCS) und das Kammfett (Cresty Neck Score/CNS) von 377 Ponys. Fünfunddreißig Prozent der Ponys, die an dem Wettbewerb teilnahmen, wurden als fettleibig klassifiziert, mit BCS-Werten von 7 oder höher. Zur Erinnerung: 5–5,5 gilt als Idealgewicht.
Die Studie zeigte, dass die Wettkampfponys mit mehr Speck auf den Rippen von Richterinnen* besser bewertet werden. Das äußere Erscheinungsbild des Pferdes kann sich bei diesen Wettbewerben nämlich unabhängig von seiner Leistung über den Hindernissen auf seine Platzierung auswirken.
Körperbau und Aussehen der Pferde fließen auch hierzulande in unterschiedliche Prüfungen ein. Je mehr sich der Mensch an den Anblick dicker Pferde gewöhnt – und genau das ist längst geschehen, wie Studien zeigten – umso mehr werden übergewichtige Pferde als normal, und in der Konsequenz sogar als positiver Standard bewertet. Ein gefährlicher Trend für die Gesundheit der Pferde, wie die Forscherinnen feststellten, dem ihrer Ansicht nach dringend Einhalt geboten werden sollte.
Klar, denn schon geringes Übergewicht wirkt sich auch bei Pferden leistungsmindernd aus, wie eine Studie zeigte, über die ich hier berichtet habe. Mal ab von allen gesundheitlichen Problemen, die daraus entstehen können.
* Sind auch Männer darunter, die sich sicher gerne mal eine Weile mit gemeint fühlen.