Pferd an die Hand: 1

Reiten mit Handpferd ist eine super Geschichte für Menschen mit zwei oder mehreren Pferden. Junge Pferde profitieren vor dem Anreiten davon ebenso wie (ältere) Pferde, die bewegt aber nicht geritten werden sollen. Es kann aber auch eine Möglichkeit unter Freunden sein, sich auszuhelfen.

Haben Pferden das Mitlaufen an der Hand einmal gelernt, wird es immer wieder Situationen geben, bei denen man das lockere Vorwärts ohne Reitergewicht und Scherkräfte nutzen kann. Etwa, wenn nach einer Genesung wieder Kondition und Muskeln aufgebaut werden sollen. Oder wenn ohnehin ein Tag Trainingspause angesagt ist, das Pferd aber dennoch besser bewegt wird. Regelmäßige Spaziergänge als Handpferd können auch ein hallen- oder turniersaures Ross unterstützen, wieder zu Spaß an der Arbeit zu bekommen.

Gangpferdereiter schwören auf das Training als Handpferd bei Pferden, die Probleme mit Takt und Gleichmaß der Gänge haben. Aber auch verspannten, zackelnden oder zum Pass neigenden Warmblütern kann die Ausbildung zum Handpferd bei der Bewältigung dieser Probleme helfen. Und bei Verletzungen der Sattel- oder Gurtlage, wenn Reiten nicht möglich und longieren auf Dauer nicht sinnvoll ist, kann dem Reittier Muskulatur und Kondition damit gut erhalten werden.

Handpferdreiten macht nicht nur in vielen Situationen Sinn sondern auch Spaß. (© C. Götz)

Handpferdreiten macht nicht nur in vielen Situationen Sinn sondern auch Spaß. (© C. Götz)

Für ältere oder sogar Gnadenbrotpferde ist ein Ausritt als Handpferd neben dem Spazierengehen an der Hand oft die einzige Möglichkeit noch sinnvolle Bewegung zu erhalten, die nicht nur Sehnen, Bänder und Gelenke sondern auch Lunge und Kreislauf funktionstüchtig erhält. Dann kann es auch das Handpferd sein, dass dem Jungpferd unter dem Sattel die nötige Sicherheit im Gelände vermittelt. Und nicht zuletzt kann man auf einem sicheren Handpferd reiterlichen Nachwuchs mit ins Gelände nehmen.

Wer sich mit einem Stallkollegen zusammen tut, um gegenseitig die Pferde zu bewegen, sollte sich bei seiner Haftpflichtversicherung zusichern lassen, dass er sich damit im vertraglichen Rahmen befindet. Eventuell macht auch eine gegenseitige Haftungsausschlusserklärung Sinn. Das Mitführen als Handpferd (vom Pferd aus oder auch an der Kutsche) ist bei manchen Versicherungen übrigens auch im Tarif für Nicht-Reitpferde enthalten. Mehr zum Thema Handpferd demnächst.