Richtig rückwärts

Rückwärtsrichten ist eine feine Sache für Erziehung und Gymnastizierung und eine wichtige Lektion in Prüfungen. In allen Fällen ist wichtig, dass es korrekt stattfindet. Die Fehlerquellen sind vielfältig. Nicht korrektes Rückwärtsrichten tut den Pferden körperlich nicht gut und macht die Ausbildung schwieriger, da das Pferd lernt, sich zu entziehen. Also muss man lernen, es richtig zu machen …

Hier habe ich bereits beschrieben, aus welchen Gründen Rückwärtsrichten den Pferden so gut tut. In diesem Beitrag geht es darum, wie man Stangen beim Rückwärtsrichten einsetzen kann, um den Pferden den korrekten Bewegungsablauf näherzubringen. Und hier berichte ich von dem Erlebnis, das ich persönlich mit dem Tipp hatte, beim Rückwärtsrichten auf eine längere Halsposition zu setzen.

Vom Boden aus positioniert man sich so, dass man auch sehen kann, ob das Pferd diagonal zurücktritt. (© C. Götz)

Doch nun zum Thema, was beim Rückwärtsrichten schiefgehen kann:

  1. Das Pferd tritt nicht diagonal.
  2. Das Pferd wird schief (die Hinterhand weicht aus).
  3. Das Pferd tritt nicht, sondern schleift (auf der Vorhand) zurück.
  4. Das Pferd wird eng (es verkriecht sich).
  5. Das Pferd tritt nicht flüssig zurück (sondern stockt oder stoppt unterwegs).
  6. Das Pferd hebt sich heraus und/oder drückt den Rücken weg.

Natürlich geht es auch noch schlimmer, wenn das Pferd sich wehrt (z. B. auf der Vorhand ausweicht) oder gar nicht rückwärts tritt (und sogar dabei leicht zu steigen beginnt). Dann stimmt aber in der Regel die Grundlage überhaupt nicht und es ist nötig, vorab an der Durchlässigkeit und/oder vom Boden aus am Rückwärts zu arbeiten.

Was die oben beschriebenen Fehler betrifft, so haben einige von ihnen dieselbe Ursache: Ist das Pferd vor dem Halten schon auf der Vorhand, oder kommt es beim Halten auf die Vorhand, kommt es häufig zu Fehler 3 und 4. Ist die Einleitung des Rückwärtsrichtens schlecht oder hat das Pferd die Hilfengebung noch nicht verstanden oder für die aktuelle Reiteinheit noch nicht angenommen, sind die Fehler 2, 5 und 6 besonders oft zu sehen. Fehler 1 passiert gerne, wenn das Pferd eher (links-rechts) zurückgezogen wird. Oft tritt der Taktverlust erst ein, wenn im Rückwärts die Hilfengebung zum Anhalten oder zu erneuten Antreten aus dem Rückwärtsrichten nicht klar genug gegeben wird.

Wer sich selbst auf Fehlersuche begeben möchte, kann Videokontrolle nutzen. Oder man findet gemeinsam mit einer Ausbilderin* heraus, welche Ursache(n) das korrekte Rückwärtsrichten derzeit noch verhindern.

* Ich habe mich für diese Variante des Genderns entschieden.