Warum tut er das?

Neulich beim Behandeln: Der Besitzer erzählt von den Tipps, die er als Strategie für die Widersetzlichkeiten seines Pferdes von den Miteinstellerinnen* bekommen hätte. Ich habe ihn dann erst einmal darin bestärkt, dass er gut daran tat, es nicht damit zu versuchen. Denn das Pferd könne in seinem gesundheitlichen Zustand derzeit nicht anders, …

… als anzeigen, dass es bestimmte Dinge nicht erfüllen kann. Beispiele wie diese machen mir in unschöner Regelmäßigkeit klar, wie wichtig es ist, darüber aufzuklären, warum Pferde manchmal einfach nicht anders können, als Verhaltensweisen zu zeigen, die von vielen Pferdemenschen leider immer noch falsch interpretiert werden.

Das habe ich auf dem Blog vielfach getan. Hier sieben Beispiele von Artikeln, die sich mit dieser Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln befassen:

  1. In diesem Artikel befasse ich mich damit, Konzept der Psychomotorik aus dem Humanbereich für Pferde und ihre Menschen zu erklären.
  2. Warum Pferde in der Halle oft Angst und Stress mit anderen Pferden haben, das habe ich in diesem Beitrag erklärt.
  3. Eine weitere Möglichkeit, warum Pferde miteinander durch uns Menschen oft unnötigen Stress haben, habe ich hier beschrieben.
  4. In diesen zwei Beiträgen befasse ich mich mit dem Prinzip Flucht oder Kampf.
  5. Wer mehr über Lerntheorie lesen möchte, klickt hier.
  6. Und wer dafür mehr Beispiele braucht, kann sich hier noch Input holen.
  7. Bereits im ersten Artikel aus dem Frühjahr 2013 habe ich mich unter dem Titel „Das unkaputtbare Pferd“ damit befasst, warum man Ursache und Wirkung – also den Grund für Widersetzlichkeiten – beim Pferd oft schwer erkennt.

Im Sattel fühlt sich aufkommende Widersetzlichkeit oft an, als ob man als Mensch schrumpft. (© C. Götz)

Das Pferd, von dem ich eingangs erzählt habe, hatte einige Blockierungen und Verspannungen im Bereich das Widerrists und des Brustbeins. Jeder, der sich schon einmal einen steifen Nacken oder einen Hexenschuß geholt hat weiß, dass man sich mit so etwas nicht bewegen kann, wie man möchte. Dass man bei manchen Bewegungen vor Schmerz aufschreit und den Schmerz bei manchen Bewegungen noch wochenlang im Gedächtnis hat, wenn man sich bückt, etwas aufhebt, sich umdreht oder den Sicherheitsgurt umlegt. Gestehen Sie das auch den Pferden zu, und leben Sie das den Miteinstellerinnen vor, die das noch nicht verinnerlicht haben.

* Darum habe ich mich für diese Form des Genderns entschieden.