Kurz vor dem Anweiden haben viele Pferdebesitzer wieder Angst vor Rehe – dass sie bei ihrem Pferd erstmalig oder erneut auftritt. Um das zu vermeiden, ist es nicht nur wichtig, die Auslöser für Rehe zu kennen, sondern auch alle Faktoren, die dazu beitragen können, dass es zu Hufrehe kommt oder sie erneut aufflammt.
Die Auslöser für Hufrehe sind vielfältig. Was genau passiert ist letztendlich nicht ins Detail bekannt. Man weiß lediglich, dass alle unterschiedlichen Ursachen für Rehe zu einer Störung der Mikrozirkulation des Blutes im Bereich der Huflederhaut führen. Der medizinische Begriff für Rehe – Laminitis – bedeutet: Entzündung der Blättchenschicht.
Folgende Faktoren können bei der Entstehung einer Rehe eine Rolle spielen:
- Die Fütterung kann Stoffwechselstörungen über einen langen Zeitraum verursachen (indem es über Fettleibigkeit eine Insulinresistenz auslöst) oder den Stoffwechsel akut aus dem Gleichgewicht bringen (z. B.: fruktanhaltiges Gras, abrupte Ernährungsumstellungen oder große Mengen an Kraftfutter nach dem Einbruch in die Futterkammer).
- Vergiftungen – egal ob von Pflanzen, Medikamenten oder von Pflanzenschutzmitteln
- Überlastung kann ebenfalls akut (z. B. nach einem harten Ritt) eine Rehe auslösen oder über einen längeren Zeitraum (z.B. im linken Vorderhuf, wenn der rechte wegen einer starken Lahmheit gerade massiv geschont wird). Ein Spezialfall der Überlastung ist die mechanische Rehe, um die es in einem Folgebeitrag geht.
- Hormonelle Störungen (etwa während der Rosse oder bei Cushing) können genauso eine Rehe nach sich ziehen wie eine Geburt.
Der wichtigste Punkt für Pferdebesitzer zur Vermeidung von Rehe ist meiner Ansicht nach, auf das Gewicht seiner Tiere zu achten. Das ist auch genau der Punkt, den man am tatsächlich selbst steuern kann. Bei nahezu allen anderen Auslösern für Hufrehe ist man mehr oder weniger dem Schicksal ausgeliefert. Zudem ist das Übergewicht inzwischen Auslöser Nummer Eins für Hufrehe.
Eine Studie zeigte, dass Übergewicht die Wahrscheinlichkeit für Rehe ansteigen lässt. Die Schlussfolgerung der Forscher war, dass ein größeres Bewusstsein für den Body Condition Score sowie die Ernährung und Bewegung erhebliche Vorteile in der Gesundheitsvorsorge für Ponys und Pferde bringen. Sie stellten auch fest, dass 40 Prozent der Besitzer ihre übergewichtigen Pferde für deutlich dünner halten, als sie es tatsächlich waren.
Hier weitere Tipps zu diesem Thema:
- Trainingstipps wie kann man Fett in Muskeln umwandeln kann
- Wie man den Ernährungszustand am einfachsten einschätzt
- Wie man den Jojo-Effekt beim Pony oder Pferd vermeidet
- Warum es sinnvoll ist, wenn die Pferde über den Winter abnehmen
- Ein Fallbeispiel zum erfolgreichen Abnehmen
Konnte ich Ihnen helfen? Sie können mich gerne über PayPal (paypal.me/pferdekosmos) mit einer Spende unterstützen. Dankeschön!