Training bei Hypermobilität

Das Wichtigste beim Training für weiche Pferde: es ist individuell. Man muss tatsächlich ausprobieren, was dem betreffenden Pferd hilft, sich zu stabilisieren und sich von innen heraus so zu kräftigen und stärken, dass es gut durch sein zukünftiges Leben kommt. Allerdings gibt es natürlich ein paar typische Übungen …

… und Trainingsansätze, die sich anbieten.

Zuerst aber ist es wichtig sich bei jeder Trainingsaufgabe klar zu machen: Sehe ich, ob sie dem Pferd heute gut tut? Das entscheidende Kriterium ist: Kann das Pferd bei dieser Aufgabe mogeln (sich also „verschlängeln“ und der Aufgabe ausweichen) und damit möglicherweise sogar ihren Sinn in Gegenteil verkehren? Wird das Pferd durch die Aufgabe direkt besser? Das wäre ideal. Hebt es sich mehr in der Rumpfaufhängung an, trägt es sich ausbalancierter und in verbesserter Selbsthaltung, hat es weniger Taktverluste, etc.?

Das kann bedeuten, dass ein Schulterherein unter dem Sattel noch keinen Sinn macht, ein Schultervor aber bereits hilft. Oder warum das Schulterherein mit diesem Pferd an der Hand noch im Zeitlupentempo ausgeführt wird, weil ein schnelleres Schritttempo oder gar Trab dazu führen würden, dass es sich verwirft.

Podestarbeit, Spaziergänge, Balanceaufgaben und Stangenarbeit können zu weichen Pferden mehr Stabilität und Körpergefühl geben. (© C. Götz)

Typische Übungen für zu weiche Pferde sind:

Egal, was man ausprobiert, immer gilt es, das Pferd genau zu beobachten und die Übung entweder anzupassen oder (noch) wegzulassen. Grundsätzlich ist alles, was in Richtung Propriozeption geht und zur Stärkung der innersten Skelettmuskulatur beiträgt, sowie Sehnen und Bänder kräftigt einen Versuch wert und natürlich auch für nicht zu weiche, sondern einfach noch junge und untrainierte Pferde sinnvoll.

Außerdem kann alles versucht werden, was das Pferd dazu bringt, sich selbst und seinen Körper besser wahrzunehmen, wie Körperbänder, die Präsentation von Gegenständen von links und rechts, sowie beidseitiges Arbeiten bei möglichst vielen Vorgängen (Führen, Satteln, Gurten, etc.)

Hier habe ich das wertvolle Hangbahntraining beschrieben, und in diesem Artikel  geht es zwar um das Training älterer Pferde, da die aber ebenfalls oft im Bandapparat nachgeben und weich werden, sind die darin beschriebenen Übungen auch ideal für grundsätzlich zu weiche Pferde.

Im nächsten Beitrag geht es noch um Hilfe von innen.